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DLRG Statistik 2023: Mindestens 28 Menschen in Schleswig-Holstein ertrunken

Veröffentlicht: 22.02.2024
Autor: Thies O. Wolfhagen / Martin Holzhause

Bad Nenndorf / Eckernförde. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr deutschlandweit 378 Ertrinkungsfälle verzeichnet - mind. 28 Todesfälle davon in Schleswig-Holstein. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl gestiegen: 2022 zählte der Verband 355 Todesfälle (22 in Schleswig-Holstein) in Gewässern. Ertranken bis zum Ende der Sommerferienzeit noch weniger Menschen als im Jahr zuvor, ereigneten sich danach ungewöhnlich viele Unglücksfälle. „In den letzten drei Monaten des Jahres verunglückten so viele Personen wie seit 2017 nicht“, sagt Thies O. Wolfhagen, Landesgeschäftsführer und Pressesprecher.

Zwar kamen 2023 wie üblich die meisten Menschen (14 in Schleswig-Holstein) in den Sommermonaten (Mai bis September) im Wasser ums Leben. Allerdings fiel die Zahl der Badetoten in den Monaten Juli, August und September mit 12 Personen höher aus als 2022 (10). Im lange sommerlichen September ereigneten sich mit 4 tödlichen Unglücken ebenso viele wie zwölf Monate zuvor.

„Der Spätsommer zog nochmals zahlreiche Badegäste an die Gewässer, was auch zu einem starken Anstieg der Badeunfälle führte“, erklärte Wolfhagen. Auch in den Folgemonaten Oktober bis Dezember starben deutlich mehr Menschen in schleswig-holsteinischen Gewässern; es kam in dieser Zeit zu insgesamt 10 tödlichen Unfällen.

Mehr Menschen in Nord- und Ostsee umgekommen

Insgesamt ereigneten sich 50 Prozent der Fälle in Nord- und Ostsee, was in 2023 eine Besonderheit darstellt, waren in den Vorjahren doch stets die Binnengewässer die deutlichen Unfallschwerpunkte. Während die DLRG in Seen (4) drei Todesfälle weniger verzeichnete, stieg die Anzahl derer, die in einem Fluss oder Kanal verunglückten. 2023 ertranken in Kanälen Schleswig-Holsteins mindestens fünf Menschen (2022: 0). - „Mit Blick auf die nächste Badesaison ruft die DLRG dazu auf, die Freizeit an bewachten Badestellen zu verbringen“, appellierte der Landesgeschäftsführer.

Unter den Opfern befanden sich erneut Personen, die mit Wassersportgeräten unterwegs waren, darunter sieben mit einem Stand-Up-Paddle-Board. „Wassersportler sollten nicht nur im,
sondern auch auf dem Wasser ihre eigene Sicherheit im Blick behalten. Ein plötzlicher Sturz ins kühle Nass kann für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich werden. Selbst geübte Schwimmer
sollten daher immer eine Schwimmweste tragen“, riet Wolfhagen.

Dass in 2023 mehr Menschen auch im Meer ums Leben kamen (14 von 28 in Schleswig-Holstein), ist teilweise erklärbar: Allein fünf davon sind auf die Frachter-Kollision bei Helgoland zurückzuführen, bei der im Oktober ein Kapitän und vier Besatzungsmitglieder im Wasser starben. Beim Großteil der im Meer verunglückten Personen handelte es sich jedoch um wirkliche Badeunfälle.

In der Badesaison von Anfang Mai bis Ende September wachen jährlich rund 3.500 Rettungsschwimmer der DLRG an rund 50 Badestellen in Schleswig-Holstein entlang der Küste und tragen an diesen zur Sicherheit bei. Tödliche Unfälle ereignen sich hier mehrheitlich abseits der bewachten Strände. „Ohne die ehrenamtlichen Lebensretter hätte es mehr Unglücksfälle gegeben.
An Nord- und Ostsee retteten sie diesen Sommer zahlreichen Menschen das Leben“, so Wolfhagen.

 

Alle Informationen zur DLRG Statistik „Todesfälle durch Ertrinken 2023“ gibt es im Internet unter https://dlrg.de/statistik-ertrinken. Grafiken sowie O-Töne für Audio- und Videoformate stehen im
DLRG Medienportal zum Download bereit.

 

 

Datei(en)

BL_Schleswig-Holstein.pdf(98.36)

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